Sumi-e (墨絵) ist eine traditionelle japanische Maltechnik, die sich durch die Verwendung von schwarzer Tinte (Sumi) auf Papier oder Seide auszeichnet. Der Begriff "Sumi-e" setzt sich aus den Wörtern "Sumi" (Tinte) und "e" (Bild) zusammen und bedeutet wörtlich "Tintenbild". Diese Kunstform hat ihre Wurzeln in der chinesischen Tuschemalerei und wurde im 14. Jahrhundert von Zen-Mönchen nach Japan gebracht, wo sie weiterentwickelt wurde.
Sumi-e ist stark von der Zen-Philosophie beeinflusst. Es geht nicht nur um die Darstellung der äußeren Form, sondern auch um die Erfassung der inneren Natur und des Wesens des Motivs. Der Prozess des Malens wird als meditative Praxis betrachtet, die Ruhe und Konzentration erfordert.
Sumi-e wurde ursprünglich von chinesischen buddhistischen Mönchen praktiziert und nach Japan gebracht, wo es von Zen-Mönchen weiterentwickelt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es von japanischen Malern übernommen und ist heute eine angesehene Kunstform, die sowohl traditionell als auch modern interpretiert wird.
Einige der bekanntesten Sumi-e-Künstler sind Sesshū Tōyō und Hasegawa Tōhaku, die beide im 15. und 16. Jahrhundert tätig waren und erheblich zur Entwicklung und Verbreitung dieser Kunstform beigetragen haben.
In Deutschland hat Marianne Marx-Bleil den West-East-Mix im Sumi-e in den 70er bis 90er Jahren wesentlich geprägt.
Insgesamt ist Sumi-e eine Kunstform, die durch ihre Schlichtheit und Tiefe besticht, und die sowohl in traditionellen als auch modernen Kontexten geschätzt wird.